Rostocker HC – HSG Mönkeberg/ Schönkirchen 24:20 (14:12)
Die Damen des Rostocker HC sind mit einem 24:20 (14:12)- Erfolg in die neue Saison gestartet. Nach dem Aufstieg in die 3. Frauen- Handballliga gelang der Mannschaft von Trainerin Ute Lemmel gegen die HSG Mönkeberg/ Schönkirchen der erhoffte, gute Start in das neue Spieljahr. Beim Aufeinandertreffen mit dem Mitaufsteiger aus Schleswig- Holstein sahen die Zuschauer in der gut gefüllten Fiete- Reder- Halle eine rasante erste und eine hochgradig spannende zweite Halbzeit.
Bereits die Anfangsphase der Begegnung versprach einiges. Nach kurzem Abtasten waren beide Teams früh auf Betriebstemperatur. Mit viel Tempo wurde auf beiden Seiten der Torerfolg gesucht. Das erste Saisontor markierte Rostocks Celin Kellert nach etwas mehr als einer Minute. Die Gäste konnten mit zwei verwandelten Siebenmetern in Person von Lisa Straube antworten, bevor Nicole Rotfuß zum 2:2 traf (6.). Knapp zwei Minuten später traf Mönkebergs Janne Katharina Plöhn zum 2:3- es sollte die letzte Gäste- Führung in diesem Spiel gewesen sein. Mit ihrem ersten Pflichtspieltreffer im Trikot der Rostock Dolphins besorgte Martina Ćorković den Ausgleich. Ihr erster von insgesamt 11 Torerfolgen war das Fundament zum Sieg ihrer Mannschaft an diesem Tag. Bevor die Punkte letztendlich auf der Habenseite verbucht werden konnten, war für den RHC allerdings ein gehöriges Stück Arbeit zu verrichten. Sophie Powierski brachte die Gastgeberinnen wieder in Führung, doch die HSG Mönkeberg/ Schönkirchen war um kaum eine Antwort verlegen. In der Abwehr waren die Delfine nicht immer fehlerfrei, gerade im Mittelblock gab es Schwierigkeiten mit der Abstimmung. Doch von Minute zu Minute wurde man sicherer, zumal Sara Peters im Rostocker Tor gerade erst warmlief. Mehr als ein 2- Tore- Vorsprung war der Lemmel- Sieben nicht vergönnt. Die Gäste kamen immer wieder auf und glichen zum 11:11 aus (23.). In den verbleibenden Minuten bis zur Pause kam der Rostocker HC noch dreimal zum Torerfolg. Beim Stand von 14:12 wurden die Seiten gewechselt.
Das spielerische Niveau, welches den ersten Durchgang ausgezeichnet hatte, konnten beide Mannschaften nach dem Wiederanpfiff nicht halten. „Es war klar, dass beide dieses Tempo nicht über zwei Halbzeiten halten würden“, so die Einschätzung von HSG- Trainer Jörg Becker nach dem Schlusspfiff. Der Coach der Gäste haderte mit der entscheidenden Phase des Spiels. Nach dem 18:15 durch Nicole Rotfuß (39.) konnten die Dolphins ihren Vorsprung nicht behaupten. Mönkeberg/ Schönkirchen kam wieder heran und glich per Siebenmeter durch Lisa Straube zum 19:19 aus (46.). „Wir hatten beim Stand von 19:19 beide mehrmals die Möglichkeit, in Führung zu gehen. Das haben wir leider nicht geschafft“, so Becker. Ute Lemmel auf Rostocker Seite hatte den Ernst der Lage ebenso erkannt, nahm eine Auszeit und brachte ihre Damen wieder auf Kurs (48.). Martina Ćorković verwandelte einen Siebenmeter zum 20:19 und beendete eine siebenminütige Durststrecke (49.). Doch auch die erneute Führung wollte den Gastgeberinnen nicht die nötige Sicherheit geben, die beiden Punkte nun nach Hause zu bringen. Minutenlang wogte das Spiel hin und her, ohne dass sich für eine Seite das nötige Wurfglück einstellte. So dauerte es bis zur 57. Minute, ehe der Rostocker HC mit einem Doppelschlag das Spiel für sich entscheiden konnte: Martina Ćorković netzte zum 21:19, und nur Sekunden später verwandelte France Krüger einen Gegenstoß zum 22:19. Kurz vor Beginn der letzten Spielminute verkürzte Mönkeberg noch einmal auf 23:20. Ute Lemmel nahm eine weitere Auszeit, um ihr Team auf die nun folgende Manndeckung der Gäste vorzubereiten. Die Ansprache wirkte, und Martina Ćorković sorgte für den viel umjubelten 24:20- Endstand.
Rostocks Trainerin schnaufte nach dem Schlusspfiff einmal kräftig durch, wirkte insgesamt aber zufrieden: „Wir haben ein wenig gebraucht, um ins Spiel zu finden, haben dann aber eine gute erste Halbzeit geboten. Der zweite Durchgang gestaltete sich schwieriger, auch weil wir uns zu sehr in Einzelaktionen verloren haben“, so Ute Lemmels Analyse nach Spielende. Im erklärten Saisonziel „Ligaverbleib“ waren sich beide Trainer einig, wobei sich HSG- Coach Jörg Becker einen „frühzeitigen Klassenerhalt“ erhofft und einen „gesicherten Mittelfeldplatz“ anstrebt. In Anbetracht der Gesundheitslage im Land brachte Ute Lemmel einen weiteren Gesichtspunkt ein: „Natürlich wollen wir die Klasse halten. Wir wissen nicht, ob und wie sich die Situation entwickelt. Die Erfahrung der letzten Saison brachte uns die sogenannte ‚Quotientenregelung‘. Es muss uns darum gehen, so schnell wie möglich Punkte zu sammeln.“ Die nächste Möglichkeit zum Hamstern bietet sich für die Rostock Dolphins am kommenden Wochenende. Dann ist man beim Frankfurter HC zu Gast, der sein Auftaktspiel beim MTV Heide mit 35:33 für sich entscheiden konnte. Am darauffolgenden Sonnabend erwartet der RHC die Damen von Grün Weiß Schwerin zum Mecklenburger Derby.
Ulf Luschas
Spielfilm:
1:2 (5.), 5:4 (10.), 8:6 (15.), 9:8 (20.), 13:11 (25.), 14:12 (Hz.) – 15:13 (32.), 19:18 (45.), 20:19 (50.), 21:19 (56.), 24:20
Siebenmeter:
RHC: 8/5, HSG: 7/7
Zeitstrafen:
RHC: 6 Minuten, HSG: 8 Minuten
So spielte der Rostocker HC:
N. Berger, L. Clasen, S. Peters – L. Johannisson (1), L. Schultz, J. Petereit, F. Krüger (1), C. Kellert (2), L. Bunke, H. Strack (1), M. Ćorković (11/5), J. Krebs, A. Fränk, N. Rotfuß (5), S. Powierski (3)
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