Vorrunde zur Jugendbundesligaqualifikation

Neubrandenburg Das war eine souveräne Vorstellung. Mit drei Siegen in drei Vorrundenspielen qualifizierte sich die A-Jugend des Rostocker HC verdient für das Qualifikationsturnier zur Jugendbundesliga und setze im Vorfeld der Spiele am kommenden Wochenende in Frankfurt/O. eine deutliche Duftmarke.

Nicht nur das Wetter stimmte am Sonnabend in der Vier-Tore-Stadt, das Organisationsteam der Fortunen hatte insgesamt ein würdiges, tolles Handballfest auf die Beine gestellt. Hinzu kam, dass die Corona-Regeln vom Veranstalter etwas entschärft wurden, sodass auch Gästezuschauer, am ersten Tag u.a. etwa 30 aus der Hansestadt, zugelassen waren. Die vier beteiligten Mannschaften, neben dem RHC und den Gastgeberinnen traten der TSV Rudow und Narva Berlin den Kampf um die begehrten zwei Plätze für die nächste Runde an, freuten sich einfach, nach fast einem Jahr wieder in den Wettkampfmodus zu schalten. Als Favoriten galten bei den Experten vor dem Turnierstart neben Fortuna Neubrandenburg und dem TSV Rudow auch der RHC um Trainer Dominic Buttig. Die SG Narva Berlin startete eher als Außenseiter in die Spielrunde.

Das Turnier begann gleich mit einer Partie zwischen vermeintlichen Favoriten, trafen doch die Jung-Dolphins auf den TSV Rudow. Die ersten 10 Minuten waren dann auch durchaus ausgeglichen. Bei wechselnden Führungen konnte sich bis zum 3:3 keine Mannschaft wirklich absetzen. Den Rostockerinnen merkte man insbesondere im Spiel nach vorn ein wenig die Aufregung an. Doch dann zog der RHC durch Tore von Luisa Schubert und Jette Köppen mit 5:3 ein wenig davon und Rudow nahm eine Auszeit. Zwar konnte im Anschluss der TSV noch einmal auf ein Tor (4:5) verkürzen, aber die Ostseestädterinnen hatten das Spiel jetzt im Griff. Vor allem die Abwehr konnte immer wieder den Ball erobern, im Umkehrspiel wurde dieser dann zum schnellsten Mitspieler. Und so stand bereits nach den ersten 30 Minuten ein beruhigender 14:9-Vorsprung auf der Anzeigetafel. Im zweiten Durchgang machten dir Rostockerinnen dort weiter, wo sie aufgehört hatten. Die Abwehr stand schnell auf den Beinen und wenn dann doch einmal ein Ball durchkam, stand da ja noch Lucy Schelske im Tor, die so auch nach der Schlusssirene den letzten Rudower Strafwurf parierte. Lediglich vier Treffer ließ der Rostocker Deckungsverbund im zweiten Durchgang zu. Dadurch bauten die Hansestädterinnen den Vorsprung kontinuierlich aus, gewannen am Ende deutlich und verdient mit 26:13. Entsprechend zufrieden war der Trainer mit der Leistung seines Teams: „Wir hatten gegen Rudow einen guten Einstand in das Turnier, bei dem vor allem die Abwehr in Kooperation mit den Torhütern gefiel“, so Dominic Buttig.

Im zweiten Spiel erreichte Fortuna Neubrandenburg gegen Narva Berlin einen 29:24-Erfolg, sodass in der dritten Partie die beiden ungeschlagenen Mannschaften aufeinandertrafen.

Es entwickelte sich vor allem im ersten Durchgang ein spannendes, ausgeglichenes Spiel, bei dem sich keine Mannschaft absetzen konnte. Trotz insgesamt 20 Strafminuten war es ein faires Aufeinandertreffen zweier Mannschaften, die sich sehr gut kennen. Beim Stand von 15:14 für den RHC wurden die Seiten gewechselt. Unmittelbar nach Wiederanpfiff erzielten die Fortunen in Unterzahl den Ausgleich zum 15:15. Es war der letzte Gleichstand im Spiel. Durch das Rostocker Team ging plötzlich ein Ruck. Die Abwehr um Torhüterin Amelie Richter steigerte sich deutlich, nach vorn wurde weiter konsequent der Abschluss gesucht. Über die Stationen 18:15 und 20:17 setzten sich die RHC-Mädchen bis zum 24:18 spielentscheidend ab. Am Ende war es ein umjubelter 29:24-Erfolg, der bereits am Sonnabend für eine Entscheidung im Qualifikationsrennen zugunsten der Rostockerinnen sorgte. Dominic Buttig war stolz auf seine Mannschaft: „Es war gegen Neubrandenbug das erwartet schwere Spiel. Im ersten Durchgang haben wir dabei die Vorgaben nicht ganz konsequent umsetzen können, haben uns aber in der zweiten Halbzeit gesteigert und mit einer tollen Mannschaftsleistung den Sieg geholt.“

Im letzten Spiel des Tages setzte sich der TSV Rudow gegen Narva Berlin mit 27:24 durch.

Genau gegen Narva Berlin mussten die Hansestädterinnen dann am Sonntagmorgen ihr letztes Turnierspiel bestreiten. Aufgrund der Ergebnisse von Sonnabend war klar, dass dem RHC Platz eins und damit die Teilnahme am Qualifikationsturnier nicht mehr zu nehmen war, trotzdem wollte die Mannschaft natürlich ungeschlagen bleiben. Es wurde die erwartet schwere Aufgabe für die Mädchen von Dominic Buttig. Bereits gegen Fortuna und Rudow hatten die Berlinerinnen gezeigt, dass sie Handball spielen und vor allem auch kämpfen können und auch gegen den RHC hatte sich Trainer Dennis Herter etwas einfallen lassen. Sein Team starteten gegen die Rostockerinnen mit einer sehr offensiven 4:2-Deckung und bereiteten dem Favoriten damit zunächst durchaus Schwierigkeiten: „Wir haben die sich bietenden Räume nicht gut genutzt, den Gegner durch unsere Fehler auch immer wieder aufgebaut“, so der RHC-Übungsleiter. So zog der Favorit zwar zunächst auf 6:2 (7.) davon, doch Narva kämpfte sich wieder heran, konnte beim 11:11 ausgleichen, und selbst mit 13:12 in Führung gehen. Beim Stand von 15:14 für die SG wurden die Seiten gewechselt. „Ich wurde in der Kabine sehr deutlich“, sagte Dominic Buttig nach dem Spiel. Er fand offensichtlich die richtigen Worte, denn seine Mannschaft stand nun in der Abwehr besser. Zwar gelang Narva nach dem 16:15 (33.) bis zum 17:17 noch zweimal der Ausgleich, doch dann zogen die Ostseestädterinnen allmählich davon. Die Abwehr der Rostockerinnen stand besser auf den Beinen, im Angriffsspiel nutzte der RHC seine athletischen Vorteile konsequenter. Als die Jung-Dolphins innerhalb von 5 Minuten aus einem 23:22 ein 28:22 (51.) machte, war das Spiel endgültig entschieden. Den letzten Treffer zum letztlich verdienten 37:26-Erfolg erzielte 5 Sekunden vor der Schlusssirene Aida Mittag. Der Rest war dann nur noch Freude über eine souveräne Vorstellung, mit der die Jung-Dolphins ein Zeichen für die Hauptqualifikation am kommenden Wochenende in Frankfurt gesetzt hat. In der Stadt an der Oder warten dann neben dem FHC und dem Berliner TSC noch die Mädchen vom TSV Rudow auf den RHC, die sich im letzten Turnierspiel durch einen 21:15-Sieg über Fortuna Neubrandenburg ebenfalls die Fahrkarte nach Frankfurt sicherten.

„Ich bin mit der Turnierleistung meiner Mannschaft, die wirklich als geschlossenes Team aufgetreten ist, sehr zufrieden. Der Kampf, der Wille zum Erfolg und vor allem die Athletik waren die Grundlage für dieses Ergebnis“, war auch Dominic Buttig die Freude über das Weiterkommen anzumerken.

Für das kommende Wochenende wünschen wir dem gesamten Team viel Erfolg.

OM

Ergebnisübersicht:
Rostocker HC – TSV Rudow 26:13 (14:9)
SG Narva Berlin – SV Fortuna 50 Neubrandenburg 20:24 (11:12)
SV Fortuna 50 Neubrandenburg – Rostocker HC 24:29 (14:15)
TSV Rudow – SG Narva Berlin 27:24 (16:12)
Rostocker HC – SG Narva Berlin 37:26 (14:15)
TSV Rudow – SV Fortuna 50 Neubrandenburg 21:15 (9:9)

So spielte der Rostocker HC:
Lucy Schelske, Amelie Richter – Emily Selle (9/1), Aida Mittag (9), Emilia Schultz (2), Annemarie Görwitz (6), Lea-Emily Dethloff (5), Linea Mahlitz (6), Jette Köppen (21/8), Luisa Schubert (12), Megan Pieth (7), Jette Burghardt (1), Aenna Schult (13/1), Analena Schön (1), Sarah Dalchow