Rostocker HC II – VfV Spandau 27:27 (13:14)
Rostock „Wir können im Prinzip befreit aufspielen, die Favoritenrolle liegt ganz klar bei Spandau. Mal gucken, was das bei uns im Laufe des Spiels freisetzen kann.“ Marc Hünerbein versuchte vor der Partie des Tabellenzwölften gegen den bisher verlustpunktfreien Tabellenführer ein wenig, den Druck von seinem jungen Team zu nehmen. Mit 2:8 Punkten und erst einem Erfolg, diesen allerdings in letzter Sekunde gegen den Drittligaabsteiger Berliner TSC im letzten Heimspiel, ging seine Mannschaft als klarer Außenseiter in die Partie gegen den VfV Spandau.
Am Ende lautete das Fazit des Trainers: „Zuhause können wir anscheinend wirklich nur spannend.“ Diesmal war es die eigentlich noch für die B-Jugend spielberechtigte Augusta Gerner, die mit ihren vierten Treffer 9 Sekunden vor dem Abpfiff entscheidend zum 27:27 vollendete. Letztlich belohnten sich die Jung-Dolphins damit selbst für eine kämpferisch überzeugende Vorstellung in der heimischen Fiete-Reder-Halle.
Lediglich 12 Spielerinnen hatte Marc Hünerbein zur Verfügung, aber seine Mädels wollten von Beginn an zeigen, dass sie dem Kontrahenten Paroli bieten können. So rieben sich die Rostocker Handballfans erstaunt die Augen, als nach nicht einmal 2 Minuten nach zwei Treffern von Rostocks erfolgreichster Torschützin Emilia Schultz (10 Treffer) ein 2:0 an der Anzeigetafel stand. Zwar glichen die Gäste schnell aus und lagen beim 3:2 (4.) erstmals selbst in Front, enteilen konnte der Tabellenführer jedoch nicht. Die Rostocker Abwehr um Torhüterin Kiana Zidorn stand sehr beweglich auf den Beinen und verzeichnete so immer wieder Ballgewinne. Lediglich die mangelnde Chancenverwertung in der Umkehrbewegung verhinderte ein ums andere Mal die Rostocker Führung. So konnte sich der VfV nach dem 6:7 durch Britt Punzius (7) mit 9:6 (19.) etwas absetzen. Dieser Vorsprung hatte auch beim 14:11 (27.) noch Bestand, doch 8 Sekunden vor der Pausensirene traf Augusta Gerner zum 13:14.
Es blieb auch im zweiten Durchgang eine Partie, in der die Gäste zumeist vorlegten und die Ostseestädterinnen nachzogen. Vor allem die Abwehr der Einheimischen überzeugte. In der 40. Spielminute erhielt der VfV einen Strafwurf zugesprochen. Kiana Zidorn machte das Zeichen zum Wechsel, Lucy Schelske stellte sich in den Kasten und hielt. Und doch zog der VfV wieder etwas davon, führte beim 22:18 (44.) erstmals mit vier Treffern.
Es spricht für den Charakter der Rostockerinnen, dass sie trotzdem nicht aufgaben, sich Tor um Tor erneut herankämpften. Am Ende war es Augusta Gerner, die, wie im ersten Durchgang, den letzten Treffer in einem sicher nicht gutklassigen, aber äußerst spannenden Spiel zum umjubelten Punktgewinn erzielte.
„Wir belohnen uns nach einem zerfahrenen Spiel mit einem Punkt. In der Abwehr konnten wir den Matchplan größtenteils gut umsetzen, belohnen uns aber zu selten mit einfachen Toren. Kämpferisch war das eine starke Leistung meiner Mannschaft, die nie aufgegeben hat. Wenn wir jetzt noch unsere einfachen Fehler minimieren, können wir so ein Spiel auch von vorne weg gestalten“, analysierte Marc Hünerbein das Ergebnis nach der Partie.
Pressemitteilung
Spielfilm:
2:0, 2:3, 5:5, 6:9, 10:11, 11:14, 13:14 – 13:16, 15:16, 17:20, 18:22, 22:23, 25:25, 26:27, 27:27
Siebenmeter:
RHC: 6/6, VfV: 3/2
Zeitstrafen:
RHC: 10 Minuten, VfV: 4 Minuten
So spielte der Rostocker HC:
Kiana Zidorn, Lucy Schelske – Julia Furche (1), Augusta Gerner (4), Greta Zippel (3), Sally Behrens, Emilia Schultz (10/6), Annemarie Görwitz (2), Emilia Reimers, Merle Rachold, Britt Punzius (7), Sarah Dalchow
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