SV Warnemünde II – Rostocker HC III 23:24 (12:10)

Rostock „Wir haben gewonnen. Über das Spiel heute reden wir nicht mehr“, gab Trainerin Jana Kokot ihrer Mannschaft mit auf den Weg. Soeben haben die dritten Frauen des Rostocker HC in einem an Spannung kaum zu überbietenden Derby bei der zweiten Vertretung des SV Warnemünde innerhalb von 40 Sekunden einen 22:23-Rückstand in einen 24:23-Erfolg gedreht und somit auch nach drei Spielen ihre weiße Weste in der Oststaffel der Landesliga gewahrt.

Dabei muss man gerechterweise sagen, dass die Gäste aus Marienehe durchaus mit einer Favoritenrolle in die Sporthalle im Gerüstbauerring gefahren sind, schließlich hatten die Damen vom SVW bisher ein Punkteverhältnis von 2:4. Aber Jana Kokot hatte bereits im Vorfeld zum einen vor dem besonderen Charakter von Derbys gewarnt und zum anderen darauf hingewiesen, dass ihr Team jetzt seit fünf Wochen kein Punktspiel mehr ausgetragen sowie einige Neuzugänge zu integrieren hatte. Hinzu kam, dass mit Anne Gaevert und Julia Janke zwei Leistungsträger beruflich verhindert waren und auch Josephine Wolf weiterhin verletzungsbedingt fehlte. Dafür halfen Merle Rachold und Emily Lange aus dem Juniorteam aus.

Das Spiel begann verheißungsvoll, gingen doch die Gäste innerhalb von nicht einmal 5 Spielminuten mit 4:1 in Führung und lagen auch beim 8:4 (21.) immer noch in Front. Insbesondere in dieser Phase klappte der von der Trainerin geforderte Tempohandball nach Ballgewinn in der Abwehr gut. Doch allmählich bekamen die Gastgeberinnen vor allem in der Abwehr um ihre ganz starke Torhüterin das Spiel immer besser in den Griff und kämpften sich Tor um Tor heran. Während der RHC ein ums andere Mal beste Chancen vergab, machte es der SVW besser. Das 10:7 durch Lisa Kokot in der 24. Spielminute war der letzte Treffer der Gäste vor der Pause. Der Tabellensechste hingegen konnte in dieser Zeit noch sechsmal einnetzen und ging aufgrund seiner Wurfeffektivität nicht unverdient mit einem 12:10 in die Kabine.

Auch der erste Treffer nach dem Wechsel gehörte den Gastgeberinnen, aber der RHC kämpfte. Es war an diesem Tag die größte Stärke des Teams, dass es zu keinem Zeitpunkt aufgab, sich immer wieder herankämpfte. Beim 15:15 (43.) wurde der Anschluss wieder hergestellt, beim 19:18 (50.) lag man erstmals wieder in Führung und konnte diese wenig später auf 20:18 ausbauen. Aber auch die Gastgeberinnen gaben in einem kampfbetonen, aber fairen Stadtderby nicht auf und gingen 42 Sekunden vor Ende durch ihre erfolgreichste Werferin Anna Maske (11 Tore) mit 23:22 in Führung. 20 Sekunden vor dem Ende glich Lisa Kokot aus. Der letzte Angriff gehörte dem SVW, aber ein Prellen vor dem Gegner führte dazu, dass Katja Wahl sich den Ball schnappte, auf das Warnemünder Tor zulief und zwei Sekunden vor der Schlusssirene, wie Betreuerin Svea de Witt es nach dem Spiel formulierte: „endlich einmal oben in die Ecke“ traf. Während die Gastgeberinnen nach einer tollen kämpferischen Leistung enttäuscht auf der Fläche standen, freute sich der Rostocker HC gemeinsam mit seinen Fans über einen letztlich glücklichen Derbysieg.

Das nächste Punktspiel wird für die Schützlinge von Jana Kokot wieder in der heimischen Fiete-Reder-Halle stattfinden. Zu Gast ist dann am 4. November die Vertretung vom HSV Grimmen.

OM

Spielfilm:
0:1, 1:1, 1:4, 2:6, 7:10, 12:10 – 13:10, 13:12, 15:13, 15:15, 18:17, 18:20, 19:21, 22:22, 23:22, 23:24

Siebenmeter:
RHC: 7/5, SVW: 6/5

Zeitstrafen:
RHC: 2 Minuten, SVW: 2 Minuten

So spielte der Rostocker HC:
Juliane Quasdorf, Josefine Nau – Christina Magritz (1), Emily Lange, Katja Wahl (4), Lisa Kokot (3/1), Josephin Pohanka (3), Karleen Hartmann (7/3), Marie Marten, Kira Beinlich (1), Maike Bäumer, Merle Rachold (1), Annelie Freitag, Antonia Fränk (4/2)