HSV Grimmen 1992 – Rostocker HC 17:17 (8:9)
Rostock Während ihre Spielerinnen lautstark jubelten, war Trainerin Jana Kokot die Erleichterung anzumerken: „Wir haben nahezu die ganze zweite Halbzeit im Rückstand gelegen, deshalb fühlt es sich fast wie ein Sieg an.“ Soeben hatte sich ihre junge Mannschaft in der Regionalliga Ostsee-Spree der B-Jugend beim Tabellenzweiten HSV Grimmen durch einen von der C-Jugendlichen Lenia Stolze 40 Sekunden vor der Schlusssirene verwandelten Strafwurf ein 17:17 erkämpft. Mit nun 6:6 Punkten hält das Team damit den Kontakt zur Spitzengruppe, liegt weiterhin lediglich 3 Zähler hinter Grimmen (9:3).
Lediglich zwei Torhüterinnen und acht Feldspielerinnen, darunter drei C-Jugendliche, hatte die Rostocker Trainerin beim Nachholspiel zur Verfügung, musste dabei unter anderem auf ihre erfolgreichste Werferin Lina Grösch (37 Tore in 5 Spielen) verzichten. Gleichwohl, ihre Mannschaft präsentierte sich absolut willensstark. In der Deckung wurde von Beginn an wenig zugelassen. So lagen die Gäste im ersten Durchgang zumeist in Führung, aber da auch der HSV im Abwehrverhalten sehr konsequent stand, konnten sich die Ostseestädterinnen nicht absetzen. Beim Stand von 9:8 für den RHC wurden die Seiten gewechselt.
Der zweite Durchgang begann für die Mädchen aus der Hansestadt mit einem erheblichen Rückschlag. In der 28. Minute sah Linkshand Mathilda Hammer ihre dritte Zeitstrafe und musste in der Folge das Spiel von der Tribüne aus verfolgen. Grimmen nutzte diese Phase, um sich bis zum 14:11 (37.) ein wenig abzusetzen. Eine Vorentscheidung war dies jedoch nicht. Die Rostockerinnen wollten dieses Spiel auf keinen Fall verlieren, kämpften um jeden Ball. Trotzdem, drei Minuten vor Schluss stand es 17:15 für den HSV und der RHC erhielt erneut eine Zeitstrafe. Aber Aufgeben war keine Option. Zunächst verkürzte Lea Karstädt (3) auf 15:17, dann übernahm Lenia Stolze die Verantwortung und verwandelte zum umjubelten Ausgleich. Der letzte Angriff des HSV brachte trotz Auszeit nichts mehr ein.
„Das war ein sehr couragierter Auftritt meiner Mannschaft. Wir haben gut ins Spiel gefunden mit einer sehr intensiven Abwehrarbeit auf beiden Seiten und vielen Strafwürfen gegen uns. Das haben die Mädchen aber wirklich sehr sehr gut gemacht, haben immer an sich geglaubt. Die kämpferische Leistung war heute bombastisch“, war bei Jana Kokot die Freude nach der Partie deutlich zu spüren.
OM
Spielfilm:
0:1, 3:2, 3:5, 6:8, 8:9 – 11:9, 12:11, 14:11, 15:14, 17:15, 17:17
Siebenmeter:
RHC: 4/4, HSV: 8/4
Zeitstrafen:
RHC: 10 Minuten (inkl. rote Karte), HSV: 4 Minuten
So spielte der Rostocker HC:
Frieda Fink, Vanessa Knopf – Jenna Stoll, Pauline Schink (2), Mia Wagner (5/1), Lea Karstädt (3/1), Frieda Kleinvogel (2), Mathilda Hammer (1), Lenia Stolze (3/2), Elisa Unger (1)
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