Rostocker HC – SG Schozach Bottwartal 38:32 (18:15)
Rostock Selten hat sich jemand über die Pflicht zum Nachsitzen so gefreut, wie die Rostock Dolphins am Samstagabend. Durch einen verdienten 38:32-Erfolg gegen die SG Schozach-Bottwartal konnten die Frauen des Rostocker HC im letzten Spiel der Aufstiegsrunde mit zum Abschluss 4:4 Punkten doch noch den dritten Platz erobern und treffen nun in zwei Spielen auf den Tabellenzwölften der 2. Bundesliga, die Kurpfalz Bären aus Ketsch. Den direkten Aufstieg schaffen der Bergische HC, der in seinem letzten Spiel bei Grün Weiß Schwerin mit 27:22 gewinnen konnte, sowie die TSG Mainz-Bretzenheim (jeweils 6:2 Punkte).
Nach der deutlichen Niederlage in der Fiete-Reder-Halle im Landesderby gegen Schwerin ging es für die Dolphins darum, gegen die SG Schozach-Bottwartal wieder ihr tatsächliches Leistungsvermögen abzurufen und so die letzte Chance beim Schopfe zu packen. Gut 300 Zuschauer in der Rostocker OSPA-Arena, in die die Gastgeberinnen aufgrund einer Veranstaltung in Marienehe ausweichen mussten, bildeten einen stimmungsvolle Kulisse. Trainer Dominic Buttig musste kurz vor dem Spiel aus beruflichen Gründen auf Torhüterin Sara Peters verzichten, dafür war Finia Wolf nach ihrer langen Verletzung (wie schon gegen Schwerin) wieder mit von der Partie und konnte dabei auch einen schönen Treffer erzielen.
Der Start in die Partie kann aus RHC-Sicht als gelungen bezeichnet werden. Nach Treffern von Britt Punzius und einer an diesem Tag ganz starken Nicole Rotfuß (8) führten die Gastgeberinnen bereits nach 90 Sekunden mit 2:0. Insgesamt präsentierten sich die Ostseestädterinnen so, wie es sich die Fans erhofft und sicher auch erwartet haben. In der Abwehr wurde zugefasst, nach vorn wurde immer wieder schnell und abschlussorientiert gespielt. Lediglich in der Chancenverwertung hatten die Rostockerinnen gegen die ebenfalls gut mitspielenden Gäste im ersten Durchgang noch Reserven, sodass die Partie bis zum 10:10 (17.) bei wechselnden Führungen offenblieb. Dann legten die Gastgeberinnen einen kleinen Zwischenspurt zum 13:10 (20.) ein. In den verbleibenden 40 Minuten sollte nur noch der RHC vorn liegen. Zwar kämpften sich die Gäste nach einer Auszeit noch einmal auf 12:13 (22.) heran, doch bis zur Pause hatten die Einheimischen den drei-Tore-Vorsprung wieder hergestellt. Beim Stand von 18:15 wurden die Seiten gewechselt und die Delfine mit viel Beifall in die Kabine entlassen.
Auch den besseren Start in den zweiten Durchgang erwischten die Schützlinge von Dominic Buttig, die durch drei Treffer in Folge auf 21:15 (34.) davonzogen. Mit dem Vorsprung wuchs auch das Selbstbewusstsein der Gastgeberinnen, die beim 26:18 durch Megan Pieth (43.) auf acht Tore einteilt waren. Aus einem wirklich geschlossenen Team ragten an diesem Tag neben Nicole Rotfuß mit Nele Reimer (11) und der überragenden Lena Clasen im Tor gleich drei Rostocker Eigengewächse heraus.
Aber die Gäste hielten immer wieder gegen und konnten so Unkonzentriertheiten der Delfine nutzen, um den Rückstand erneut zu verringern. Doch nach dem 26:29 für die Gäste (50.) erhöhten die Hansestädterinnen wieder die Konzentration und konnten so entscheidend auf 31:26 (52.) davonziehen. Damit war das Spiel endgültig entschieden. Am Ende bedankten sich die RHC-Fans mit stehendem Applaus für einen überzeugenden 38:32-Erfolg, mit dem die Rostockerinnen im Aufstiegskampf in die Verlängerung gehen dürfen.
Trainer Dominic Buttig war stolz auf seine Mannschaft: „Es war stark, wie die Mädels heute wiedergekommen sind und sich präsentiert haben. Auch wenn wir zwei bis drei Phasen hatten, wo unser Spiel etwas ins Stocken geraten ist, haben die Mädchen den Kopf oben behalten, an sich geglaubt. Da bin ich sehr stolz auf sie, wie sie das durchgezogen haben. Über die 60 Minuten denke ich, dass es ein verdienter Sieg für uns war, durch den wir uns mit zwei weiteren Spielen gegen Ketsch auch belohnen.“
In den Relegationsspielen haben die Delfine dabei zunächst gegen die Kurpfalz Bären Heimrecht. Das Spiel findet bereits am kommenden Mittwoch in der Rostocker Fiete-Reder-Halle statt. Anwurf ist um 19:00 Uhr, Tickets können bereits über den Ticketshop des Vereins auf der Webseite erworben werden.
OM
Spielfilm:
2:0, 3:1, 5:4, 5:6, 7:6, 9:10, 13:10, 17:13, 18:15 – 21:15, 24:17, 27:20, 28:23, 29:26, 33:27, 35:31, 38:31, 38:32
Siebenmeter:
RHC: 3/3, SG: 5/4
Zeitstrafen:
RHC: 6 Minuten, SG: 2 Minuten
So spielte der Rostocker HC:
Lena Clasen, Kiana Zidorn – Vanessa Bladt (1), Britt Punzius (1), Liza Johannisson, Nele Reimer (11/3), Sonia Siemko, Jana Grützner (2), Lidia Halawczak (3), Jana Kokot (3), Finia Wolf (1), Patryca Drewnik, Jette Köppen (5), Megan Pieth (3), Nicole Rotfuß (8)
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