Rostocker HC – TSV Altenholz 35:18 (17:9)
Rostock „Ich bin heute richtig geschafft.“ Nicole Rotfuß, die als Spielerin bei der Pressekonferenz nach der Drittligapartie zwischen dem Rostocker HC und dem TSV Altenholz neben den Trainern zu Wort kam, musste erst einmal durchatmen. Ihre Mannschaft hatte den begeisterten Zuschauern soeben 60 Minuten puren Tempohandball geboten und dem Aufsteiger TSV Altenholz so letztlich keine Chance gelassen.
Es war ein hochkonzentrierter Auftritt, den das Team von Dominic Buttig am Samstagabend in der Fiete-Reder-Halle den gut 150 Zuschauern präsentierte. Zwar konnten die Gäste nach der Rostocker Führung durch Patryca Drewnik zunächst noch zum 1:1 ausgleichen (2.), doch dann kam der Tabellenführer so richtig in Fahrt und zog bis zur 14. Spielminute auf 10:1 davon. Glanzstück war erneut die sehr sattelfeste Abwehr um eine überragende Lena Clasen im Tor, die den TSV förmlich zur Verzweiflung brachte. „Wir wussten, dass Rostock zwei ganz starke Torhüterinnen hat, aber wir haben einfach zu viele Gelegenheiten nicht genutzt. So kannst du hier nichts holen“, schätzte dann auch Altenholz-Trainer Hennig Berger ein. So zogen die Gastgeberinnen um ihre beiden besten Werferinnen Nele Reimer und Patryca Drewnik (jeweils 9) immer weiter ihre Kreise und lagen bereits nach dem ersten Durchgang mit 17:9 deutlich vorn.
Auch im zweiten Durchgang blieb es ein einseitiges Spiel. Zwar konnte der TSV bis zur 39. Minute ein weiteres Anwachsen des Rückstands verhindern, doch nach dem 22:12 schmissen die Delfine den Turbo wieder an und rasten durch 10 Treffer am Stück auf 32:12 (51.) davon. Es war weiterhin die agile Deckung, in der immer wieder Bälle abgefangen und dann schnell nach vorn weitergeleitet wurden. Insbesondere Nicole Rotfuß, die jetzt auf der linken Außenbahn äußerst präsent war, eroberte ein ums andere Mal das Spielgerät und schloss auch selbst mit 6 Treffern immer wieder erfolgreich ab. „Es gefällt mir eigentlich gut, dass ich immer erst im zweiten Durchgang spiele“, so das sympathische Rostocker Urgestein. „So können wir noch einmal neue Akzente setzen und der Gegner muss sich auf eine andere Spielerin einstellen.“ Der 24-Jährigen blieb dann auch der 30. Treffer vorbehalten. „Das gibt dann für die Mannschaft wieder was Süßes“, berichtet sie mit einem Augenzwinkern.
Auch im Tor rotierten die Dolphins und Kiana Zidorn konnte sich ebenfalls mehrfach unter anderem bei freien Würfen auszeichnen. So stand am Ende ein deutlicher 35:18-Erfolg an der Anzeigetafel, der vom Trainer gebührend gelobt wurde: „Wir haben heute über die gesamten 60 Minuten die Spannung hochgehalten, konzentriert unser Spiel gemacht. Unser Ziel war heute, dass die 20 steht, dieses ist uns mit 18 Gegentoren auch gelungen“, freute sich der Trainer unter dem Beifall seiner Mannschaft. Weniger als 20 Gegentreffer bedeuten nämlich, dass der Cheftrainer sein Team zu einem „Mett-meet“ aus Zwiebelmett und Brötchen einladen muss, ein Ereignis, dass es in dieser Saison noch nicht gegeben hat.
Aufgrund des Jugendbundesligawochenendes haben die Dolphins jetzt zwei Wochen Pause, bevor am 24. November das Auswärtsspiel beim Berliner TSC auf dem Programm steht. Die Ansage des RHC-Trainers hierzu ist deutlich: „Für uns begann heute die zweite Etappe der Saison und wir haben uns als Team vorgenommen, bis zum Jahresende ungeschlagen zu bleiben.“
OM
Spielfilm:
1:0, 1:1, 10:1, 12:4, 17:7, 17:9 – 18:10, 22:10, 22:12, 32:12, 33:15, 35:16, 35:18
Siebenmeter:
RHC: 6/6, TSV: 2/2
Zeitstrafen:
RHC: 2 Minuten, TSV: 6 Minuten
So spielte der Rostocker HC:
Lena Clasen, Kiana Zidorn – Anna Franz (1), Britt Punzius (1), Charlotta Beuck (1), Emma Dubrau (1), Nele Reimer (9/2), Merja Wohlfeil (1), Marie-Sophie Weitzel (2), Lidia Halawczak, Finia Wolf (1), Patryca Drewnik (9/4), Megan Pieth (3), Nicole Rotfuß (6)
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